Rückblick: 18. IVS-Schifffahrt 2024
Auch in diesem Jahr war der Wettergott auf der Seite der IVS: Bei herrlichstem Sonnenschein machte das IVS-Schiff seine Rheinrundfahrt. An Bord waren rund 150 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Vertreter aus Verwaltung und Politik – darunter der komplette Schaffhauser Regierungsrat. Auf dem Unterdeck wurde das Thema "Umgang mit Risiken" diskutiert. Drei Referenten gaben in ihren Kurzvorträgen Impulse.
Keine Krise ohne Chance
Zunächst legte der Ex-Stv. Chef der Armee und heutiger VRP von Skyguide, Aldo Schellenberg, am Beispiel der fatalen Flugzeugkollision von Überlingen dar, wie eine unglückliche Aneinanderreihung von Umständen zu Unglücken führen kann. Er erläuterte an dem Beispiel aber auch, wie man Risiken vermeiden und den Umgang mit ihnen trainieren kann. Risiken kämen zwar unverhofft, sollten aber bitte nie unerwartet kommen. Ganz nach dem chinesischen Schriftzeichen für Krise gäbe es immer auch eine Chance, die das Beschäftigen mit den Risiken hervorbringe. Wichtig sei es aber unbedingt, eine gute Kultur im Umgang mit Risiken zu schaffen und zu bewahren.
Den zweiten Impuls gab Chistoph Wegener, der Vertriebsleiter der Schaffhauser SIG-Gruppe. Eine gute Markt- und Vermarktungsstrategie helfe, als Unternehmen in Bezug auf politische oder wirtschaftliche Krisen, die immer irgendwo passieren, robuster und resilienter zu werden. Der risikovermindernde SIG-Ansatz sei "winning with the winners" in Bezug auf Produktportfolio und Länderfokus.
Gehackt werden: Nicht ob, sondern wie und wann
Schliesslich stellte Stefan Metzler, der als Chief Security Officer der SRG sowie mit seinem Beratungsunternehmen, Crypton Security, als professioneller Hacker unterwegs ist, die spezielle Risikolandschaft unserer vernetzten IT-Welt dar. Es sei keine Frage, OB Ihr Unternehmen angegriffen würde, sondern WIE und WANN. Neben organisatorischen Massnahmen, etwa der Etablierung einer Security-Organisation in einem Unternehmen oder der geeigneten Segmentierung von Daten- und Serverstrukturen sei das Simulieren, Trainieren und Sensibilisieren von IT-Desastern der Schlüssel, den möglichen Schaden zu beherrschen und zu begrenzen.
Claus Martini, der CEO der Neuhauser IVF, der den Nachmittag moderierte, rief die Teilnehmenden auf, sich den Risiken in ihren jeweiligen Unternehmen bewusst zu werden, sich aber nicht davon lähmen zu lassen. Ein Risiko, das man kenne, werde nicht kleiner. Aber die Gefahr sinke, ihm zum Opfer zu fallen.
Bei leckeren Häppchen und Getränken diskutierten die Teilnehmenden anschliessend angeregt - und das hoffentlich nicht nur über Risiken...
Zum Projekt "IVS-Schifffahrt" [post_title] => Rückblick: 18. IVS-Schifffahrt 2024 [post_excerpt] => Auch in diesem Jahr war der Wettergott auf der Seite der IVS: Bei herrlichstem Sonnenschein machte das IVS-Schiff seine Rheinrundfahrt. An Bord waren rund 150 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Vertreter aus Verwaltung und Politik – darunter der komplette Schaffhauser Regierungsrat. Auf dem Unterdeck wurde das Thema "Umgang mit Risiken" diskutiert. Drei Referenten gaben in ihren Kurzvorträgen Impulse. [post_status] => publish [comment_status] => closed [ping_status] => closed [post_password] => [post_name] => erfolgreiche-18-ivs-schifffahrt [to_ping] => [pinged] => [post_modified] => 2025-03-20 10:38:58 [post_modified_gmt] => 2025-03-20 09:38:58 [post_content_filtered] => [post_parent] => 0 [guid] => https://ivs.ch/?p=9170 [menu_order] => 0 [post_type] => post [post_mime_type] => [comment_count] => 0 [filter] => raw )Auch in diesem Jahr war der Wettergott auf der Seite der IVS: Bei herrlichstem Sonnenschein machte das IVS-Schiff seine Rheinrundfahrt. An Bord waren rund 150 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Vertreter aus Verwaltung und Politik – darunter der komplette Schaffhauser Regierungsrat. Auf dem Unterdeck wurde das Thema „Umgang mit Risiken“ diskutiert. Drei Referenten gaben in ihren Kurzvorträgen Impulse.
Keine Krise ohne Chance
Zunächst legte der Ex-Stv. Chef der Armee und heutiger VRP von Skyguide, Aldo Schellenberg, am Beispiel der fatalen Flugzeugkollision von Überlingen dar, wie eine unglückliche Aneinanderreihung von Umständen zu Unglücken führen kann. Er erläuterte an dem Beispiel aber auch, wie man Risiken vermeiden und den Umgang mit ihnen trainieren kann. Risiken kämen zwar unverhofft, sollten aber bitte nie unerwartet kommen. Ganz nach dem chinesischen Schriftzeichen für Krise gäbe es immer auch eine Chance, die das Beschäftigen mit den Risiken hervorbringe. Wichtig sei es aber unbedingt, eine gute Kultur im Umgang mit Risiken zu schaffen und zu bewahren.
Den zweiten Impuls gab Chistoph Wegener, der Vertriebsleiter der Schaffhauser SIG-Gruppe. Eine gute Markt- und Vermarktungsstrategie helfe, als Unternehmen in Bezug auf politische oder wirtschaftliche Krisen, die immer irgendwo passieren, robuster und resilienter zu werden. Der risikovermindernde SIG-Ansatz sei „winning with the winners“ in Bezug auf Produktportfolio und Länderfokus.
Gehackt werden: Nicht ob, sondern wie und wann
Schliesslich stellte Stefan Metzler, der als Chief Security Officer der SRG sowie mit seinem Beratungsunternehmen, Crypton Security, als professioneller Hacker unterwegs ist, die spezielle Risikolandschaft unserer vernetzten IT-Welt dar. Es sei keine Frage, OB Ihr Unternehmen angegriffen würde, sondern WIE und WANN. Neben organisatorischen Massnahmen, etwa der Etablierung einer Security-Organisation in einem Unternehmen oder der geeigneten Segmentierung von Daten- und Serverstrukturen sei das Simulieren, Trainieren und Sensibilisieren von IT-Desastern der Schlüssel, den möglichen Schaden zu beherrschen und zu begrenzen.
Claus Martini, der CEO der Neuhauser IVF, der den Nachmittag moderierte, rief die Teilnehmenden auf, sich den Risiken in ihren jeweiligen Unternehmen bewusst zu werden, sich aber nicht davon lähmen zu lassen. Ein Risiko, das man kenne, werde nicht kleiner. Aber die Gefahr sinke, ihm zum Opfer zu fallen.
Bei leckeren Häppchen und Getränken diskutierten die Teilnehmenden anschliessend angeregt – und das hoffentlich nicht nur über Risiken…
Auf der MS Thurgau, dem Motorschiff mit der längsten Geschichte der Bodensee-Schifffahrt, ging es wie jedes Jahr nicht nur auf grosse Fahrt bis nach Stein am Rhein und zurück, sondern auch auf eine Reise durch spannende Diskussionen und anregende Vorträge. Die IVS hatte wieder zum get-together geladen, bei dem 150 Gäste nicht nur die idyllische Rheinlandschaft genossen, sondern auch in den Tiefen des Unterdecks über die Herausforderungen und Chancen des Gesundheitswesens philosophierten.
IVS Co-Präsident Martin Vogel eröffnete den Nachmittag mit einem Appell an die Region und die Politik zur Agilität und Voraussicht in der Entscheidungsfindung. Schaffhausen solle metaphorisch als „Schnellboot“ verstanden werden. Vogel machte auf die wachsenden Ansprüche aller Gesellschaftsgruppen aufmerksam und betonte, dass ein Übermass an Bürokratie die wirtschaftliche Entwicklung lähmen könne.
Quo vadis Gesundheitswesen?
In den anschliessenden Referaten vermittelten drei Gesundheitsfachleute den Gästen Denkanstösse. Philip Sommer von PwC Schweiz eröffnete mit einem Blick auf die hohe Qualität des Schweizer Gesundheitswesens. Doch auch das Kostendilemma stellte er mit vielen Fakten dar. Sein Appell war, die Digitalisierung mit weitaus grösserem Elan und auch mit deutlich mehr Budget voranzutreiben. Dadurch könne man zukünftig enorme Einsparungen erzielen.
Andrea Rytz, CEO der Schulthess-Klinik, sorgte mit ihrem Temperament für einen positiven Einstieg, als sie die Perspektive der Patienten beleuchtete. Unter dem Motto „Wenn es um uns geht, wollen wir König sein und auf nichts verzichten: Koste es, was es wolle“, beschrieb sie unsere Einstellung als Patient, nach der nichts weniger als Spitzenleistungen im Gesundheitswesen für das eigene Wohl akzeptabel seien. Ihr Vorschlag, den Katalog der obligatorischen Krankenpflegeversicherung zu kürzen, um Kosten zu senken, wurde durchaus kontrovers diskutiert.
Als die MS Thurgau an Diessenhofen vorbeifuhr, übernahm Tobias Wolf, Gründer des Telemedizinunternehmens Online Doctor, das Mikrofon. Er betonte die Notwendigkeit von mehr Unternehmertum im Gesundheitswesen und auch die wichtige Rolle der Digitalisierung. Sein Appell, die Akzeptanz für digitale Dienstleistungen zu fördern, fand Anklang im Auditorium. Die Realität sieht leider noch anders aus. Vielleicht hat die Diskussion den einen oder die andere zum Umdenken bewegt…
Die IVS verbindet
Die IVS-Schifffahrt bot somit nicht nur die malerische Kulisse entlang des Rheins sondern auch einen Einblick in aktuelle hot topics im Gesundheitswesen, mit denen ganz akut auch die Region Schaffhausen konfrontiert ist. Die vielen Diskussionen im Anschluss an die Vortragsreihe bei schmackhaften Häppchen und regionalen Getränken zeigten wieder einmal mehr den Wert der IVS-Schifffahrt auf: Wir sitzen alle in einem Boot – IVS verbindet.
Von Claus Martini, Projektleiter IVS-Schifffahrt & CEO IVF Hartmann Group
Es war eine Zitterpartie – der Wasserstand des Rheins sank von Tag zu Tag. Schon hatten wir uns damit abgefunden, dass die IVS-Schifffahrt wohl zu einer Veranstaltung am Quai werden würde. Doch Petrus hatte ein Einsehen und so konnte die Gästeschar am letzten Tag im August immerhin einen zweimaligen Kurs nach Diessenhofen fahren. Diesmal war es die MS Arenenberg, welche unter IVS-Flagge und mit rund 130 Gästen aus Wirtschaft und Politik in den Rhein stach.
Bereit für die Zukunft?
Das diesjährige Thema versprach interessante Referate: Diese drehten sich um die Frage «Innovations- und Hochschulstandort Schaffhausen – sind wir bereit für die Zukunft?». Mit Dr. Jürgen Brückner, Vize-Rektor des Hochschulinstituts Schaffhausen, PD Dr. Chrisitan Marxt, Senior Lecturer und Chair of Technology and Innovation Management an der ETH Zürich sowie Yannick Willemin, Head of Marketing & Business Development bei 9T Labs in Zürich, ist es dem Team um Andreas Voll wieder einmal gelungen, drei hochkarätige Referenten für den ersten Teil der Schifffahrt zu gewinnen. Aus gesundheitlichen Gründen musste Christian Marxt von der ETH Zürich leider kurzfristig absagen.
Für ihn sprang kurzerhand IVS-Präsident Prof. Dr. Giorgio Behr ein. «Wenn es für junge, innovative Unternehmen darum geht, einen Standort auszuwählen, dann ist die Standortzufriedenheit von
erfahrenen Industrieunternehmen einer der wichtigsten Faktoren», so Behr. Für Schaffhausen als einer der letzten Industriekantone sei dies eine Chance. «Schaffhausen hätte ausserdem die Möglichkeit, aufgrund der starken Kontaktmöglichkeiten zwischen den Hochschulen und den Unternehmen, den Transfer wieder zu verbessern.» So könnten gezielt jene Studiengänge angeboten werden, welche die ansässigen Unternehmen stärken.
Welche Studiengänge braucht Schaffhausen?
Hier konnte Dr. Jürgen Brücker, Vize-Rektor des Hochschulinstituts Schaffhausen einhaken: «Universitäten dürfen nicht isoliert in ihrem Elfenbeinturm sitzen, sondern sie sollten die Chance unbedingt
nutzen, gemeinsam mit Behörden und Firmen an einem Strang zu ziehen.» Er plädierte dafür, dass Unternehmen, Politik und Hochschulen gemeinsam festlegen, welche Studiengänge es in Schaffhausen brauche. Bis jetzt sei seit der Akkreditierung der HSSH jedoch noch kein Unternehmen diesbezüglich auf ihn zugekommen.
Für Schaffhausen sei es wichtig, eine starke Identität mit der Mentalität eines Start-ups aufzubauen, war Yannick Willemin im abschliessenden Referat überzeugt. Was er damit meinte: «provokant sein, sich abheben, gross träumen und Leute mitreissen». Ein milder Abend sorgte dafür, dass sich die IVS-Gäste bei einem Apéro an Deck über das Gehörte und allerlei anderes weiter austauschen und die Schifffahrt in den Sonnenuntergang geniessen konnten.
Von Andreas Voll, Projektleiter IVS-Schifffahrt & COO, IWC Schaffhausen
Nach einem Jahr Pause konnte die IVS-Schifffahrt am 26. August 2021 zum 15. Mal in den Rhein stechen. Wohl fiel die Teilnehmerzahl dieses Jahr mit 85 Personen coronabedingt deutlich geringer aus als üblich, dafür erlaubte die Durchführung unter 3G den maskenfreien Austausch an Bord, was die Teilnehmenden durchwegs schätzten.
Hochkarätige Referenten
Im ersten Teil der Schifffahrt von Schaffhausen nach Stein am Rhein lag der Fokus auf drei Kurzreferaten zum Thema «Globalisierung – Fluch oder Segen». Cesare Ravara, Berater Wirtschaftspolitik, Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) schilderte seine Eindrücke von der Kommandobrücke und aus dem Maschinenraum des WBF in der Anfangszeit der Coronapandemie. Sie hätten oft die Wahl zwischen schlechten und noch schlechteren Entscheidungen gehabt, so der Referent. Die Schweizer Wirtschaft sei im 2020 zwar eingebrochen aber im internationalen Vergleich weniger stark als befürchtet. Eine Schlüsselrolle habe dabei deren Innovationsfähigkeit gespielt. Laut der Europäischen Kommission würden sechs Regionen der Schweiz, darunter die Ostschweiz, unter den Top 20 der innovativsten Regionen Europas figurieren – von insgesamt 240.
Gewohnt wortgewandt stieg danach Peter Grünenfelder, Präsident Avenir Suisse, in seinen Vortrag darüber wie Renationalisierung und Abgrenzung nach Aussen in eine Sackgasse führen, ein. Er appellierte an den gesunden Menschenverstand. Abschottung nach Aussen wäre der wohl schlimmste Weg für die Schweiz. Wir würden das Geld mit dem Ausland machen, so Grünenfelder – dessen ist sich gerade eine Grenzregion wie Schaffhausen bewusst. Statt dem Staat noch mehr Kontrolle über Wirtschaftsaktivitäten zu überlassen, sollten Freihandelsabkommen ausgebaut und so die Resilienz von Unternehmen gestärkt werden. Die Schweiz sei so erfolgreich, weil sie sich in einer internationalen Wertschöpfungskette befinde. Er rief die Wirtschaftsvertreter auf, nicht apolitisch zu sein und nur Plakatkampagnen zu machen, sondern die Bevölkerung aktiv vom Wert der internationalen Einbindung zu überzeugen.
Im letzten Referat widmete sich Calvin Grieder, Chairman des St. Galler Technologiekonzerns Bühler, der Fragestellung «Werden Schweizer Unternehmen zwischen weltweiten Handelsbarrieren aufgerieben?». Die Schweizer Wirtschaft sei gefordert, sowohl die globalen Vorteile zu nutzen als auch die lokalen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Der hohe Lebensstandard in der Schweiz sei der Globalisierung zu verdanken. Er unterstrich die Wichtigkeit von Innovation und Anpassungsfähigkeit. Nur so bleibe die Schweizer Wirtschaft für die Veränderung der Märkte in Zukunft gewappnet.
Nach den Referaten animierten die Organisatoren die Teilnehmenden der diesjährigen IVS-Schifffahrt zu einem angeregten Austausch. Diese Möglichkeit wurde rege genutzt. Wie üblich folgte auf dem Rückweg rheinabwärts ein lockerer Austausch unter den Teilnehmenden, welcher in diesem veranstaltungsarmen Jahr besonders genossen wurde.
Von Andreas Voll, Projektleiter IVS-Schifffahrt & COO, IWC Schaffhausen
Die 14. Ausgabe der IVS-Schifffahrt stand unter dem Motto „Schaffhausen 2030 – die Sicht der Wirtschaft“. Drei nationale Experten hielten Vorträge rund um die Frage, ob und wie Schaffhausen schon jetzt reagieren muss, um auch weiterhin für Unternehmen, die Wohnbevölkerung sowie die Ansiedlung neuer Technologien attraktiv zu sein. Auch diesmal war der Traditionsanlass mit rund 150 Personen aus der regionalen Wirtschaft, Politik und den Behörden sehr gut besucht.
Schaffhausen und die blaue Banane
Der Vortrag von Dr. Eric Scheidegger, Leiter der Direktion für Wirtschaftspolitik und stellvertretender Direktor des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO, beleuchtete den riesigen Wirtschaftsraum, der sich von Rotterdam bis nach Genua erstreckt. Schaffhausen sei Teil dieses Raums, der weltweit zu den wettbewerbsfähigsten Regionen gehört. Mit Blick auf diese blaue Banane und auf Schaffhausen könne man gar nicht anders, als optimistisch zu sein, erklärte der Wirtschaftsexperte. Gemäss jüngsten Untersuchungen der OWCD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) lägen Schaffhausen und die Regionen der blauen Banane in einer ausgezeichneten Lage, um auch in Zukunft vom technischen Fortschritt im Allgemeinen und von der Digitalisierung im Speziellen zu profitieren, so Scheidegger.
Nur mässig für die Zukunft gewappnet
Es folgten die Ausführungen von Dr. Fabian Schnell, Forschungsleiter bei Avenir Suisse: „Schaffhausen gehört zu den einkommensstärksten Kantonen“, so Harder. Doch der von Avenir Suisse erstellte Freiheitsindex der Kantone zeige, dass Schaffhausen hier eher im breiten Mittelfeld zu finden sei. Einerseits hätten sich andere Kantone deutlich verbessert und andererseits wirkten sich gewisse Faktoren eher negativ auf die Standortattraktivität Schaffhausens aus; unter anderem die sehr hohe Steuerbelastung für Individuen sowie von Zweitverdienenden. Zudem gibt es für Fabian Schnell ein Ungleichgewicht zwischen der Arbeitsnachfrage und dem -angebot. Die Wirtschaftskraft für einen ländlichen Kanton ist aussergewöhnlich hoch, Schaffhausen ist aber für die zukünftigen Herausforderungen eher mässig gewappnet.
Differenzieren und abheben
Das Schlussreferat hielt Thomas Harder, Geschäftsführer der Firma Swiss Brand Experts. Der Standortwettbewerb ist in vollem Gange, sagte der Wirtschaftsexperte. Er wies darauf hin, dass der Kanton viele kulturelle, wirtschaftliche und touristische Perlen aufweise. Ein Standort müsse sich differenzieren und abheben – dann sei er erfolgreich. Es sei wichtig, dass auf dem Fundament, das international bekannt ist, aufgebaut und überlegt wird, wie das mit Neuem zu verbinden ist.
Von Andreas Voll, Projektleiter IVS-Schifffahrt und COO, IWC Schaffhausen