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Am 26. Juni 2025 lud die ERFA-Gruppe der IVS Bildungs- und Personalkommission zu einer Veranstaltung ein, die die Herausforderungen im Umgang mit Mobbing, sexueller Belästigung und weiteren Konflikten am Arbeitsplatz beleuchtete. Dabei sensibilisierte Dr. iur. Markus Hugentobler vom Centre Patronal die rund 50 anwesenden HR- und Führungsverantwortlichen bezüglich ihrer Fürsorgepflicht und zeigte konkrete Handlungsempfehlungen zur Prävention und Intervention auf.

Als erstes wurde das Thema Mobbing behandelt. Definiert wird Mobbing als systematische, über längere Zeit andauernde Ausgrenzung oder Schikane. Besonders heikel ist sogenanntes „Bossing“, wenn Vorgesetzte gegenüber Untergebenen agieren. Arbeitgeber sind verpflichtet, bei entsprechenden Hinweisen aktiv zu werden und dürfen nicht untätig bleiben. Bereits das Unterlassen angemessener Massnahmen kann eine Verletzung der Fürsorgepflicht darstellen.

Bei sexueller Belästigung reicht bereits eine einzelne Handlung aus, um den Tatbestand zu erfüllen – etwa anzügliche Bemerkungen, unerwünschte Berührungen oder das Zeigen unangemessener Inhalte. Besonders im Homeoffice entstehen neue Grauzonen. Arbeitgeber sind gefordert, auch in virtuellen Arbeitsumgebungen klare Regeln zu etablieren und Schutzmechanismen zu schaffen.

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der sogenannten „Stresshaftung“. Hier ist die Schwelle für eine rechtliche Haftung hoch: Nur bei nachweislich übermässiger Belastung, erkennbarer Gefährdung und unterlassener Intervention kann ein Arbeitgeber haftbar gemacht werden. Dennoch zeigen aktuelle Gerichtsfälle, dass bei systematischer Überlastung – etwa durch schlechte Arbeitsorganisation oder fehlende Vertretung – Schadenersatz- und Genugtuungsansprüche erfolgreich durchgesetzt werden können.

Der Vortrag von Markus Hugentobler unterstreicht die Bedeutung einer aktiven Fürsorgekultur in Organisationen. Arbeitgeber sind nicht nur moralisch, sondern auch rechtlich verpflichtet, die physische und psychische Gesundheit ihrer Mitarbeitenden zu schützen.

Im Anschluss an die Veranstaltung wurden die Teilnehmenden zu einem Apéro im Restaurant Grünerbaum in Neuhausen eingeladen. Susanne Wunderli hat die spannende und lehrreiche Präsentation mit der Übergabe eines guten Tropfens an Markus Hugentobler herzlich verdankt.

Text von Adrian Walter, Erfa-Gruppe der B&P-Kommission

 

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