i #netzwerk Wir freuen uns auf unsere 105. Mitgliederversammlung am 21. März 2025
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In der Industrievereinigung der Region Stein am Rhein sind 19 Unternehmen aus Stein am Rhein und den umliegenden benachbarten Gemeinden zusammengeschlossen. Diese Unternehmen repräsentieren über 600 Arbeitsplätze. von Werner Schmid, Präsident der Industrievereinigung Stein am Rhein

Vor der Generalversammlung vom 6. Juni 2024 durften wir die Firma Möckli Beton AG in Eschenz besuchen. Sie ist spezialisiert auf Recyclingbeton, auch RC-Beton, R-Beton oder ressourcenschonender Beton genannt. Mit einem einzigartigen Verfahren und modernster Technik besitzt der Recycling-Beton NovoCon ein Alleinstellungsmerkmal in Qualität und Nachhaltigkeit. Mit der innovativen CO2-Speicherung ist die Möckli Beton AG führend in der Schweiz und setzt so auch ein eindrückliches Zeichen für die Umwelt und das Klima.

Die anschliessende Generalversammlung stand dann ganz im Zeichen der Statutenrevision. Mit dieser gibt sich die IVS Region Stein moderne und zeitgemässe Statuten und ersetzt jene aus dem Jahr 1989. Beim anschliessenden gemütlichen Abendessen wurde lebhaft über die wirtschaftliche Entwicklung in den verschiedenen Branchen und deren Auswirkungen auf unsere IVS-Gesellschaften diskutiert.

Bei der Jahresendversammlung am 19. November 2024 stand erneut die Geschäftslage der Mitgliedsunternehmen im Mittelpunkt. Probleme bereiten einigen Unternehmen die Beschaffungskosten und unklare Liefertermine. Aber auch der Fachkräftemangel bereitet den meisten Unternehmen Kopfzerbrechen. Trotz aller Widrigkeiten sind die Aussichten für 2025 wieder besser.

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In der Industrievereinigung der Region Stein am Rhein sind 19 Unternehmen aus Stein am Rhein und den umliegenden benachbarten Gemeinden zusammengeschlossen. Diese Unternehmen repräsentieren über 600 Arbeitsplätze.
von Werner Schmid, Präsident der Industrievereinigung Stein am Rhein

Vor der Generalversammlung vom 6. Juni 2024 durften wir die Firma Möckli Beton AG in Eschenz besuchen. Sie ist spezialisiert auf Recyclingbeton, auch RC-Beton, R-Beton oder ressourcenschonender Beton genannt. Mit einem einzigartigen Verfahren und modernster Technik besitzt der Recycling-Beton NovoCon ein Alleinstellungsmerkmal in Qualität und Nachhaltigkeit. Mit der innovativen CO2-Speicherung ist die Möckli Beton AG führend in der Schweiz und setzt so auch ein eindrückliches Zeichen für die Umwelt und das Klima.

Die anschliessende Generalversammlung stand dann ganz im Zeichen der Statutenrevision. Mit dieser gibt sich die IVS Region Stein moderne und zeitgemässe Statuten und ersetzt jene aus dem Jahr 1989. Beim anschliessenden gemütlichen Abendessen wurde lebhaft über die wirtschaftliche Entwicklung in den verschiedenen Branchen und deren Auswirkungen auf unsere IVS-Gesellschaften diskutiert.

Bei der Jahresendversammlung am 19. November 2024 stand erneut die Geschäftslage der Mitgliedsunternehmen im Mittelpunkt. Probleme bereiten einigen Unternehmen die Beschaffungskosten und unklare Liefertermine. Aber auch der Fachkräftemangel bereitet den meisten Unternehmen Kopfzerbrechen. Trotz aller Widrigkeiten sind die Aussichten für 2025 wieder besser.

On December 11, 2024, business leaders gathered at the IVS International Forum in Neuhausen am Rheinfall to explore the transformation of the SIG Areal – from heavy industry to modern urban living.

Shaping the future with innovation
Oliver Ruetsch (Johnson & Johnson) highlighted IVS’s mission to foster growth and collaboration among international businesses in Schaffhausen. Thomas Burkhardt (Reasco AG) shared how SIG’s legacy of innovation, dating back to 1853, continues to drive regional success.

Engaging discussions and insights
A panel led by Malgorzata Stelmach (Cloud Software Group) featured historian Dr. Matthias Wipf, Thomas Burkhardt, and Cedric Gysel (Johnson & Johnson). Topics included leadership journeys, sustainable innovations, and leveraging history for future growth.

Networking and growth
The event wrapped up with a networking apero, providing opportunities to connect and exchange ideas within Schaffhausen’s international business community.

Wie steht es um die körperliche und psychische Gesundheit Ihrer Mitarbeiter:innen? In einer Zeit, in der das Wohlbefinden von Angestellten zunehmend in den Fokus rückt, hat sich die IVS Bildungs- und Personalkommission dem Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ gewidmet.

An unserem Erfa-Anlass vom 31. Oktober durften wir kompetente Referent:innen begrüssen. Anhand praxisnaher Beispiele zeigten Sie auf, wie Unternehmen gezielte Massnahmen ergreifen können, um das körperliche und psychische Wohlbefinden ihrer Angestellten zu fördern. Sie alle waren sich einig, dass ein gesundes Arbeitsumfeld entscheidend für die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeitenden ist.

  • Ines Marusic, HR Business Partner; Responsible for BGM, IVF Hartmann AG: «Gesund arbeiten, bewusster leben – für eine nachhaltige Zukunft.»
  • Werner Schmid, Director, Phoenix Mecano Solutions AG: «Qualifizierte, leistungsfähige und gesunde Mitarbeitende haben einen grossen positiven Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens.»
  • Julia Willi, Fachspezialistin BGM, Georg Fischer Piping Systems: «Eine gute Gesundheit hat Auswirkungen auf alle Lebensbereiche und ist entscheidend für die Motivation und Leistungsfähigkeit aller Mitarbeitenden.»

Moderiert wurde der Anlass von Annette Nitsche A., Geschäftsführerin, Forum BGM Ostschweiz. Das Forum BGM Ostschweiz setzt sich für die Förderung von Gesundheit bei der Arbeit ein.

Die rege Publikums-Teilnahme an der anschliessenden Podiumsdiskussion verdeutlichte das grosse Interesse an diesem Thema und den Wunsch nach konkreten Lösungen für die Praxis. Den Abschluss des Anlasses bildete ein geselliger Apéro, bei dem die Teilnehmenden neue Kontakte knüpften und Ideen zur Verbesserung des Gesundheitsmanagements in den eigenen Unternehmen diskutierten.

Wir danken allen Referenten und Teilnehmenden für einen gelungenen Anlass und freuen uns darauf, das Thema „Betriebliches Gesundheitsmanagement“ auch in Zukunft weiter voranzutreiben!

Bei ihrer Generalversammlung vom 31. Oktober 2024 hatte die Industriegruppe Klettgau (IGK) die besondere Gelegenheit, einen faszinierenden Einblick in die Produktion der Simplex Ostendorf in Beringen zu erhalten. Das Unternehmen gehört zur Gebr. Ostendorf Kunststoffe GmbH. Simplex beeindruckt durch ihre innovativen Fertigungstechniken und ihr Engagement für höchste Qualitätsstandards. Besonders hervorzuheben ist ihre nachhaltige Produktionsweise, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch vorbildlich ist. Simplex Osterdorf stellt unter anderem hochwertige Kanal- und Kabelschutzrohre her, die für ihre Zuverlässigkeit und Langlebigkeit bekannt sind.

Beim anschliessenden gemeinsamen Essen konnten wir unsere Beziehungen vertiefen und wertvolle Gespräche führen. Diese Treffen sind essenziell für den Austausch und die Zusammenarbeit innerhalb unserer Industriegruppe.

Die IGK setzt sich dafür ein, die Interessen der regionalen Industrie zu vertreten und den Austausch zwischen den Mitgliedern zu fördern. Durch Veranstaltungen wie diese stärken wir unser Netzwerk und schaffen eine Plattform für Innovation und Zusammenarbeit. Dies in enger Zusammenarbeit mit der IVS Industrie- und Wirtschaftsvereinigung Schaffhausen.

Vielen Dank an alle Beteiligten für diesen gelungenen Abend!

Von Michael Hübscher, Präsident IGK

 

Über die Industriegruppe Klettgau IGK

 

Auch in diesem Jahr war der Wettergott auf der Seite der IVS: Bei herrlichstem Sonnenschein machte das IVS-Schiff seine Rheinrundfahrt. An Bord waren rund 150 Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Vertreter aus Verwaltung und Politik – darunter  der komplette Schaffhauser Regierungsrat. Auf dem Unterdeck wurde das Thema „Umgang mit Risiken“ diskutiert. Drei Referenten gaben in ihren Kurzvorträgen Impulse.

Keine Krise ohne Chance

Zunächst legte der Ex-Stv. Chef der Armee und heutiger VRP von Skyguide, Aldo Schellenberg, am Beispiel der fatalen Flugzeugkollision von Überlingen dar, wie eine unglückliche Aneinanderreihung von Umständen zu Unglücken führen kann. Er erläuterte an dem Beispiel aber auch, wie man Risiken vermeiden und den Umgang mit ihnen trainieren kann. Risiken kämen zwar unverhofft, sollten aber bitte nie unerwartet kommen. Ganz nach dem chinesischen Schriftzeichen für Krise gäbe es immer auch eine Chance, die das Beschäftigen mit den Risiken hervorbringe. Wichtig sei es aber unbedingt, eine gute Kultur im Umgang mit Risiken zu schaffen und zu bewahren.

Den zweiten Impuls gab Chistoph Wegener, der Vertriebsleiter der Schaffhauser SIG-Gruppe. Eine gute Markt- und Vermarktungsstrategie helfe, als Unternehmen in Bezug auf politische oder wirtschaftliche Krisen, die immer irgendwo passieren, robuster und resilienter zu werden. Der risikovermindernde SIG-Ansatz sei „winning with the winners“ in Bezug auf Produktportfolio und Länderfokus.

Gehackt werden: Nicht ob, sondern wie und wann

Schliesslich stellte Stefan Metzler, der als Chief Security Officer der SRG sowie mit seinem Beratungsunternehmen, Crypton Security, als professioneller Hacker unterwegs ist, die spezielle Risikolandschaft unserer vernetzten IT-Welt dar. Es sei keine Frage, OB Ihr Unternehmen angegriffen würde, sondern WIE und WANN. Neben organisatorischen Massnahmen, etwa der Etablierung einer Security-Organisation in einem Unternehmen oder der geeigneten Segmentierung von Daten- und Serverstrukturen sei das Simulieren, Trainieren und Sensibilisieren von IT-Desastern der Schlüssel, den möglichen Schaden zu beherrschen und zu begrenzen.

Claus Martini, der CEO der Neuhauser IVF, der den Nachmittag moderierte, rief die Teilnehmenden auf, sich den Risiken in ihren jeweiligen Unternehmen bewusst zu werden, sich aber nicht davon lähmen zu lassen. Ein Risiko, das man kenne, werde nicht kleiner. Aber die Gefahr sinke, ihm zum Opfer zu fallen.

Bei leckeren Häppchen und Getränken diskutierten die Teilnehmenden anschliessend angeregt – und das hoffentlich nicht nur über Risiken…

Zum Projekt „IVS-Schifffahrt“

Am 10. Juni 2024 fand exklusiv für IVS-Mitglieder ein Erfa-Anlass der IVS Bildungs- und Personalkommission statt. Dr. iur. Markus Hugentobler vom Centre Patronal referierte über das Themenfeld „Von der arbeitsplatzbezogenen Arbeitsunfähigkeit zur Invalidisierung“. Das grosse Interesse an der ausgebuchten Veranstaltung zeigt deutlich die Relevanz und Aktualität der Themen, die gerade auch im Kontext der steigenden psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz diskutiert wurden.

Am 10. Juni 2024 durfte die Erfa-Gruppe der IVS Bildungs- und Personalkommission im Rahmen der Arbeitsrechtsreihe wieder mit grosser Freude Dr. iur. Markus Hugentobler vom Centre Patronal willkommen heissen, der dieses Mal in der SIG-Eventlocation zum Thema „Von der arbeitsplatzbezogenen Arbeitsunfähigkeit zur Invalidisierung“ referierte. Die Veranstaltung war zum wiederholten Male ein grosser Erfolg und komplett ausgebucht. Das rege Interesse spiegelte die Relevanz und Aktualität der Themen wider, die gerade auch im Kontext der steigenden psychischen Erkrankungen am Arbeitsplatz diskutiert wurden. Dr. iur. Markus Hugentobler führte mit gewohntem Humor und Expertise durch den Abend.

Wenn die Arbeitsunfähigkeit Fragen aufwirft
Eine Arbeitsunfähigkeit kommt in den besten Firmen vor und stellt in den meisten Fällen auch kein Problem dar. Doch ab und zu gibt es Fälle, die die eine oder andere Frage aufwerfen, sei es durch unklare Arztzeugnisse oder besonders knifflig, wenn die Arbeitsunfähigkeit im Zusammenhang mit einer Kündigung steht. Dazu erläuterte Dr. Hugentobler die Definition von echter arbeitsplatzbezogener und unechter arbeitsplatzbedingter Arbeitsunfähigkeit, die Pflicht des Arbeitnehmenden, an einem anderen Ort zu arbeiten, die Gewährung einer Übergangsfrist zur Stellensuche und die Problematik und Handhabung von Kurzabsenzen am Arbeitsplatz. Des Weiteren machte Dr. Hugentobler deutlich, dass die Beweislast zur Arbeitsunfähigkeit beim Mitarbeitenden liegt und dass ein Arztzeugnis lediglich ein Indiz, aber kein Beweis ist. Das heisst, dass Arbeitgeber trotz eines vorgelegten Arztzeugnisses in der Regel nicht machtlos sind. Er präsentierte neun Fallbeispiele, die Zweifel an der Arbeitsunfähigkeit zulassen, und erläuterte konkrete erlaubte Fragen an den Arzt, um die Arbeitsunfähigkeit besser einschätzen zu können.

Arbeitgeber sind nicht so machtlos, wie man glauben mag
Dr. Hugentobler ging auch besonders auf den Umgang mit Kündigungen trotz vorliegender Arztzeugnisse ein und wies auf den Einsatz von vertrauensärztlichen Untersuchungen hin. Abschliessend wurde über Lohnansprüche und Versicherungsleistungen im Zusammenhang mit Arbeitsunfähigkeit und Invalidisierung diskutiert, und es wurde die Bedeutung der Versicherungskoordination und des Case Managements hervorgehoben, um eine umfassende Unterstützung für betroffene Mitarbeitende zu gewährleisten. Dr. Hugentobler schaffte es erneut, komplexe rechtliche Themen anschaulich und unterhaltsam zu vermitteln, was von den Teilnehmenden sehr geschätzt wurde.

Fazit des Abends: Arbeitgeber sind längst nicht so machtlos und können im Zweifel die ein oder anderen rechtlich erlaubten Schritte unternehmen, um Missverständnisse im Zusammenhang mit Arbeitsunfähigkeitszeugnissen zu minimieren. Die Veranstaltung bot wertvolle Einblicke und praktische Ratschläge für den Umgang mit arbeitsplatzbezogener Arbeitsunfähigkeit und deren möglichen Übergang zur Invalidisierung. Wir danken Dr. Hugentobler für seine gewohnt professionelle Präsentation sowie allen Teilnehmenden für das Interesse und freuen uns auf den nächsten Anlass.

Auf der MS Thurgau, dem Motorschiff mit der längsten Geschichte der Bodensee-Schifffahrt, ging es wie jedes Jahr nicht nur auf grosse Fahrt bis nach Stein am Rhein und zurück, sondern auch auf eine Reise durch spannende Diskussionen und anregende Vorträge. Die IVS hatte wieder zum get-together geladen, bei dem 150 Gäste nicht nur die idyllische Rheinlandschaft genossen, sondern auch in den Tiefen des Unterdecks über die Herausforderungen und Chancen des Gesundheitswesens philosophierten.

IVS Co-Präsident Martin Vogel eröffnete den Nachmittag mit einem Appell an die Region und die Politik zur Agilität und Voraussicht in der Entscheidungsfindung. Schaffhausen solle metaphorisch als „Schnellboot“ verstanden werden. Vogel machte auf die wachsenden Ansprüche aller Gesellschaftsgruppen aufmerksam und betonte, dass ein Übermass an Bürokratie die wirtschaftliche Entwicklung lähmen könne.

Quo vadis Gesundheitswesen?
In den anschliessenden Referaten vermittelten drei Gesundheitsfachleute den Gästen Denkanstösse. Philip Sommer von PwC Schweiz eröffnete mit einem Blick auf die hohe Qualität des Schweizer Gesundheitswesens. Doch auch das Kostendilemma stellte er mit vielen Fakten dar. Sein Appell war, die Digitalisierung mit weitaus grösserem Elan und auch mit deutlich mehr Budget voranzutreiben. Dadurch könne man zukünftig enorme Einsparungen erzielen.

Andrea Rytz, CEO der Schulthess-Klinik, sorgte mit ihrem Temperament für einen positiven Einstieg, als sie die Perspektive der Patienten beleuchtete. Unter dem Motto „Wenn es um uns geht, wollen wir König sein und auf nichts verzichten: Koste es, was es wolle“, beschrieb sie unsere Einstellung als Patient, nach der nichts weniger als Spitzenleistungen im Gesundheitswesen für das eigene Wohl akzeptabel seien. Ihr Vorschlag, den Katalog der obligatorischen Krankenpflegeversicherung zu kürzen, um Kosten zu senken, wurde durchaus kontrovers diskutiert.

Als die MS Thurgau an Diessenhofen vorbeifuhr, übernahm Tobias Wolf, Gründer des Telemedizinunternehmens Online Doctor, das Mikrofon. Er betonte die Notwendigkeit von mehr Unternehmertum im Gesundheitswesen und auch die wichtige Rolle der Digitalisierung. Sein Appell, die Akzeptanz für digitale Dienstleistungen zu fördern, fand Anklang im Auditorium. Die Realität sieht leider noch anders aus. Vielleicht hat die Diskussion den einen oder die andere zum Umdenken bewegt…

Die IVS verbindet
Die IVS-Schifffahrt bot somit nicht nur die malerische Kulisse entlang des Rheins sondern auch einen Einblick in aktuelle hot topics im Gesundheitswesen, mit denen ganz akut auch die Region Schaffhausen konfrontiert ist. Die vielen Diskussionen im Anschluss an die Vortragsreihe bei schmackhaften Häppchen und regionalen Getränken zeigten wieder einmal mehr den Wert der IVS-Schifffahrt auf: Wir sitzen alle in einem Boot – IVS verbindet.

Von Claus Martini, Projektleiter IVS-Schifffahrt & CEO IVF Hartmann Group

 

Zum Projekt „IVS-Schifffahrt“

Es war eine Zitterpartie – der Wasserstand des Rheins sank von Tag zu Tag. Schon hatten wir uns damit abgefunden, dass die IVS-Schifffahrt wohl zu einer Veranstaltung am Quai werden würde. Doch Petrus hatte ein Einsehen und so konnte die Gästeschar am letzten Tag im August immerhin einen zweimaligen Kurs nach Diessenhofen fahren. Diesmal war es die MS Arenenberg, welche unter IVS-Flagge und mit rund 130 Gästen aus Wirtschaft und Politik in den Rhein stach.

Bereit für die Zukunft?
Das diesjährige Thema versprach interessante Referate: Diese drehten sich um die Frage «Innovations- und Hochschulstandort Schaffhausen – sind wir bereit für die Zukunft?». Mit Dr. Jürgen Brückner, Vize-Rektor des Hochschulinstituts Schaffhausen, PD Dr. Chrisitan Marxt, Senior Lecturer und Chair of Technology and Innovation Management an der ETH Zürich sowie Yannick Willemin, Head of Marketing & Business Development bei 9T Labs in Zürich, ist es dem Team um Andreas Voll wieder einmal gelungen, drei hochkarätige Referenten für den ersten Teil der Schifffahrt zu gewinnen. Aus gesundheitlichen Gründen musste Christian Marxt von der ETH Zürich leider kurzfristig absagen.

Für ihn sprang kurzerhand IVS-Präsident Prof. Dr. Giorgio Behr ein. «Wenn es für junge, innovative Unternehmen darum geht, einen Standort auszuwählen, dann ist die Standortzufriedenheit von
erfahrenen Industrieunternehmen einer der wichtigsten Faktoren», so Behr. Für Schaffhausen als einer der letzten Industriekantone sei dies eine Chance. «Schaffhausen hätte ausserdem die Möglichkeit, aufgrund der starken Kontaktmöglichkeiten zwischen den Hochschulen und den Unternehmen, den Transfer wieder zu verbessern.» So könnten gezielt jene Studiengänge angeboten werden, welche die ansässigen Unternehmen stärken.

Welche Studiengänge braucht Schaffhausen?
Hier konnte Dr. Jürgen Brücker, Vize-Rektor des Hochschulinstituts Schaffhausen einhaken: «Universitäten dürfen nicht isoliert in ihrem Elfenbeinturm sitzen, sondern sie sollten die Chance unbedingt
nutzen, gemeinsam mit Behörden und Firmen an einem Strang zu ziehen.» Er plädierte dafür, dass Unternehmen, Politik und Hochschulen gemeinsam festlegen, welche Studiengänge es in Schaffhausen brauche. Bis jetzt sei seit der Akkreditierung der HSSH jedoch noch kein Unternehmen diesbezüglich auf ihn zugekommen.

Für Schaffhausen sei es wichtig, eine starke Identität mit der Mentalität eines Start-ups aufzubauen, war Yannick Willemin im abschliessenden Referat überzeugt. Was er damit meinte: «provokant sein, sich abheben, gross träumen und Leute mitreissen». Ein milder Abend sorgte dafür, dass sich die IVS-Gäste bei einem Apéro an Deck über das Gehörte und allerlei anderes weiter austauschen und die Schifffahrt in den Sonnenuntergang geniessen konnten.

Von Andreas Voll, Projektleiter IVS-Schifffahrt & COO, IWC Schaffhausen

 

Zum Projekt „IVS-Schifffahrt“

Jugendliche mit Beeinträchtigungen stehen bei der Lehrstellensuche vor besonderen Herausforderungen. Der Kurzfilm „Annalena“ von Elina Moretti zeigt dies auf eindrückliche Weise auf. Entstanden ist dieser Kurzfilm dank der Unterstützung durch das Projekt „Zebra“ und der Auszeichnung mit dem Prix Vision. Am 5. November 2021 wurde dieser im Kinepolis gezeigt, gefolgt von einer Podiumsdiskussion zum Thema „Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigung“.

Rund 90 Firmenvertreter aus der Region Schaffhausen fanden sich anfangs November 2021 im Kinepolis ein, um mehr über die Arbeitsintegration von Menschen mit Beeinträchtigung zu erfahren. Im Zentrum des Abends stand der Kurzfilm „Annalena“, den die Maturandin Elina Moretti im Rahmen ihrer preisgekrönten Arbeit erstellt hat. Ihre Hörbehinderung stellte Annalena Ege bei der Lehrstellensuche vor grosse Schwierigkeiten. Schliesslich gab ihr die Firma Moretti Maler eine Chance – was sich als Win-Win-Situation für alle Beteiligten herausstellte.

Im anschliessenden Podiumsgespräch teilten Firmenvertreter:innen ihre Erfahrungen in der Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigung. Das Gespräch mit ihnen sowie Annalena Ege und Elina Moretti wurde durch Dr. Matthias Wipf in gewohnt professioneller und humorvoller Art und Weise hervorragend geleitet. Die Herausforderungen für beeinträchtigte Menschen, eine Lehr- oder Arbeitsstelle zu finden, wurden ebenso thematisiert wie auch die Ängste und Hürden von potentiellen Arbeitgeber*innen.


Projekt „Zebra“: berufliche Integration von einzigartigen Menschen

Ziel des Projektes «Zebra» ist die Integration von Lernenden mit Lern- und Leistungsdefiziten in die Privatwirtschaft. Dazu werden laufend IVS-Mitgliederfirmen wie auch weitere Unternehmen gesucht, welche möglichst regelmässig Praktikumsplätze anbieten können. In diesen idealerweise mehrmonatigen Praktika werden Lernende der altra schaffhausen auf die Rahmenbedingungen im 1. Arbeitsmarkt vorbereitet. Insgesamt konnten bereits weit über 100 Praktika realisiert werden. Besonders erfreulich ist, dass jedes Jahr einige dieser Praktika zu Anschlusslösungen im Praktikumsbetrieb oder Zusatzausbildungen führen.

«Zebra» wurde von der IVS zusammen mit der altra schaffhausen gegründet. Seit 2020 wird es zudem vom Kantonalen Gewerbeverband Schaffhausen unterstützt.

zebra-integration.ch

Nach einem Jahr Pause konnte die IVS-Schifffahrt am 26. August 2021 zum 15. Mal in den Rhein stechen. Wohl fiel die Teilnehmerzahl dieses Jahr mit 85 Personen coronabedingt deutlich geringer aus als üblich, dafür erlaubte die Durchführung unter 3G den maskenfreien Austausch an Bord, was die Teilnehmenden durchwegs schätzten.

Hochkarätige Referenten
Im ersten Teil der Schifffahrt von Schaffhausen nach Stein am Rhein lag der Fokus auf drei Kurzreferaten zum Thema «Globalisierung – Fluch oder Segen». Cesare Ravara, Berater Wirtschaftspolitik, Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) schilderte seine Eindrücke von der Kommandobrücke und aus dem Maschinenraum des WBF in der Anfangszeit der Coronapandemie. Sie hätten oft die Wahl zwischen schlechten und noch schlechteren Entscheidungen gehabt, so der Referent. Die Schweizer Wirtschaft sei im 2020 zwar eingebrochen aber im internationalen Vergleich weniger stark als befürchtet. Eine Schlüsselrolle habe dabei deren Innovationsfähigkeit gespielt. Laut der Europäischen Kommission würden sechs Regionen der Schweiz, darunter die Ostschweiz, unter den Top 20 der innovativsten Regionen Europas figurieren – von insgesamt 240.

Gewohnt wortgewandt stieg danach Peter Grünenfelder, Präsident Avenir Suisse, in seinen Vortrag darüber wie Renationalisierung und Abgrenzung nach Aussen in eine Sackgasse führen, ein. Er appellierte an den gesunden Menschenverstand. Abschottung nach Aussen wäre der wohl schlimmste Weg für die Schweiz. Wir würden das Geld mit dem Ausland machen, so Grünenfelder – dessen ist sich gerade eine Grenzregion wie Schaffhausen bewusst. Statt dem Staat noch mehr Kontrolle über Wirtschaftsaktivitäten zu überlassen, sollten Freihandelsabkommen ausgebaut und so die Resilienz von Unternehmen gestärkt werden. Die Schweiz sei so erfolgreich, weil sie sich in einer internationalen Wertschöpfungskette befinde. Er rief die Wirtschaftsvertreter auf, nicht apolitisch zu sein und nur Plakatkampagnen zu machen, sondern die Bevölkerung aktiv vom Wert der internationalen Einbindung zu überzeugen.

Im letzten Referat widmete sich Calvin Grieder, Chairman des St. Galler Technologiekonzerns Bühler, der Fragestellung «Werden Schweizer Unternehmen zwischen weltweiten Handelsbarrieren aufgerieben?». Die Schweizer Wirtschaft sei gefordert, sowohl die globalen Vorteile zu nutzen als auch die lokalen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Der hohe Lebensstandard in der Schweiz sei der Globalisierung zu verdanken. Er unterstrich die Wichtigkeit von Innovation und Anpassungsfähigkeit. Nur so bleibe die Schweizer Wirtschaft für die Veränderung der Märkte in Zukunft gewappnet.

Nach den Referaten animierten die Organisatoren die Teilnehmenden der diesjährigen IVS-Schifffahrt zu einem angeregten Austausch. Diese Möglichkeit wurde rege genutzt. Wie üblich folgte auf dem Rückweg rheinabwärts ein lockerer Austausch unter den Teilnehmenden, welcher in diesem veranstaltungsarmen Jahr besonders genossen wurde.

Von Andreas Voll, Projektleiter IVS-Schifffahrt & COO, IWC Schaffhausen

 

Zum Projekt „IVS-Schifffahrt“